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Artensterben bedroht unsere Lebensgrundlage

Das Artensterben bedroht unsere Lebensgrundlage. Diese Tatsache darf nicht unterschätzt werden!

Artensterben bedroht unsere Lebensgrundlage

„Das Artensterben ist unser noch grösseres Problem als der Klimawandel!“

Beat Mumenthaler

Dass das Artensterben unsere Lebensgrundlage bedroht scheint noch lange nicht bei allen Menschen angekommen zu sein. Und schon gar nicht, wie dramatisch die Situation ist!

In aller Munde ist der Klimawandel. Selbstverständlich hängen der Klimawandel und das Artensterben eng zusammen. Der für mich wesentliche Punkt aber ist, dass jede ausgestorbene Art, sei es Tier oder Pflanze, auf immer verloren ist.

Die ökologischen Systeme wurden über Jahrmillionen aufgebaut. Jedes auch noch so kleine Zahnrad hat seinen ganz spezifischen Platz. Seien es Tiere wie Insekten, Mikroorganismen, Amphibien, Reptilien oder auch Vögel oder Säugetiere, alle haben ihre ganz eigene und wichtige Funktion. Oft sind diese Arten sehr spezialisiert und immer sind auch andere Arten an sie gebunden.

Zum Beispiel kann der Elefanten Mistkäfer nicht ohne Elefant (dessen Dung) leben. Er ist auf den Dung des Elefanten als Nahrungsquelle für sich und seine Larven angewiesen. Wiederum ernähren sich Vögel und andere Tiere von diesem Elefanten Mistkäfer. Stirbt also eine Art aus, hat das Lawinen artige Auswirkungen auf das Ökosystem.

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Der Mensch ist auf dem bisherigen Höhepunkt der Artenvielfalt entstanden. Er ist auf dieses engmaschige Netz der Arten in vielerlei Hinsicht angewiesen. Beginnend bei den bekannten Funktionen wie zum Beispiel der Bestäubung von Nahrungsmitteln durch Insekten und andere Wirbellose, über die Bodenfruchtbarkeit und Bodenqualität, welche von unzähligen Wirbellosen (Regenwürmer, Asseln, spinnen etc.), aber auch von Mikroorganismen abhängig ist, bis hin zu Prädatoren, welche einen unerlässlichen Beitrag zur Regulierung von Arten beitragen, sind wir auf ein stabiles und gesundes Netz angewiesen.

Das Artensterben wird unterschätzt

Zur Zeit sterben (Schätzung auf der Basis vieler Studien) pro Tag rund 150 Arten aus. Viele davon wurden noch gar nicht entdeckt oder bestimmt. Wir kennen sie noch nicht und kennen ihre Stellung im Ökosystem nicht. Das Artensterben bedroht also unsere Lebensgrundlage in ungeahnter Art und Weise.

Wir wissen nicht, wann es die eine Art zu viel ist, welche einen Lawineneffekt auslöst, welcher nicht mehr aufzuhalten ist und das Netz der uns tragenden Vielfalt zum reissen bringt.

Wir tun also gut daran, umgehend massive Veränderungen zu tätigen um das Ruder umzureissen. Die grössten Hebel dabei sind die Landwirtschaft und die Wirtschaft. Unsere Nahrungsmittel Produktion und unser Konsumverhalten prägen die Lebensräume von Pflanzen und Tieren massiv. Lebensraum Verlust, Gifte (Pestizide) oder Bodenverdichtung aber auch Abholzung etc. sind die grössten Feinde der Artenvielfalt. Dazu kommt, dass der rasante, Mensch verursachte Klimawandel, das Aussterben von Arten zusätzlich befeuert.

Wer sich gerne detaillierter und fundierter mit dem Thema beschäftigen will, hier ein paar Links dazu:

IPCC Bericht: https://www.de-ipcc.de

SRF Doku:Aartensterben: Wir zerstören unsere lebensgrundlage

Pro Natura: Schweizerinnen und Schweizer unterschätzen das Ausmass der Biodiversitaetskrise.

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